Was ist der Terpen-Entourage-Effekt?
Die Hanfpflanze erfreut sich aufgrund ihrer vielen Möglichkeiten, sowie der in unterschiedlichen Studien festgestellten positiven Effekte auf die Gesundheit, einer immer größeren Beliebtheit. 😍
Was aber macht die Einzigartigkeit der Hanfpflanze aus? Und wie kann die CBD-Wirkung sich am besten
entfalten? Die Cannabisforschung betreibt hier intensive Aufklärungsarbeit.
Den Terpen-Entourage-Effekt erklären
Bei der Einnahme von Cannabidiol (CBD) werden unterschiedliche Körperregionen angesprochen und dabei harmonisiert. Gleichzeitig werden die Enzym-Systeme positiv beeinflusst – so kommt es also zu einem entzündungshemmenden und / oder schmerzstillenden Effekt.
Durch den Konsum von CBD können Neben- und Wechselwirkungen, die durch die Einnahme von anderen Präparaten entstehen, verringert und eine zusätzliche Bakterien-Abwehr gefördert werden.
CBD-Produkte sollten möglichst immer das breiteste Spektrum der Inhaltsstoffe des Hanfes enthalten.
🌿 CBD-Produkte werden durch den Entourage-Effekt einzigartig! 🌿
Was sind Terpene?
Terpene sind aromatische Kohlenwasserstoffe, welche man in vielen Früchten und Pflanzen findet sowie eben auch in der Cannabispflanze. Terpene, Cannabinoide und Flavonoide als pflanzliche Inhaltsstoffe erkennt man am Geruch und Geschmack. Diverse Studien belegen, dass auch in Limonen Terpene zu finden sind. Diese sorgen unter anderem für das seelische Wohlbefinden und dienen dem Stressabbau.
Dieses Terpen wird als “Limonene” bezeichnet und ist das häufigste Terpen in der Cannabispflanze.
Beim Entourage-Effekt vermischen sich Cannabinoide (THCA, CBDA, CBCA, CBC, CBG) mit Flavanoiden & Terpenen. Somit kann eine intensivere Wirkung des Endprodukts erzielt werden kann.
Terpene beeinflussen den Anteil von Substanzen, die durch die Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn gelangen. Sehr wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Terpene die Neurotransmitter des Gehirns direkt beeinflussen können.
Die Wirkung von Terpenen
Myrcene | Limonene | Humulene | Pinene | Linalool | Caryophyllene | |
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Siedepunkt: | 168 Grad | 176 Grad | 198 Grad | 155 Grad | 198 Grad | 160 Grad |
Aromen: | Moschus, Nelke, Zitrone | Zitrone, Orange | erdig, holzig | Kiefer – pikant, süß | Zitrus – würzig, blumig | Pfeffer, Holz – würzig |
Wirkung: | sedierend, entspannend, verstärkt den psychoaktiven Effekt von THC | stimmungsaufhellend, stressabbauend | unterdrückt den Appetit | erhöht die Merkfähigkeit und die Wachsamkeit | sedierend, entspannend | keine körperlichen Auswirkungen bekannt |
Kommt vor in: | Mango, Thymian, Zitrusfrüchten, Zitronengras, Lorbeerblätter | Zitrusschalen, Wacholder, Pfefferminze | Koriander, Hopfen | Kiefernadeln, Nadelbäumen, Salbei | Lavendel, Zitrusfrüchten, Lorbeer, Birke, Rosenholz | Pfeffer, Nelke, Hopfen, Basilikum, Oregano |
Medizinischer Nutzen: | entzündungshemmend, keimreduzierend, pilzhemmend | Antidepressivum, angstlösend, pilzhemmend, reguliert die Magensäure | entzündungshemmend, keimreduzierend, schmerzlindernd | entzündungshemmend erweitert die Bronchien bei Asthma | bei Schlaflosigkeit, stressabbauend, Antidepressivum, Angstzustände, angstlösend, schmerzlindernd, krampflösend | Antioxidationsmittel, bei Schlaflosigkeit, entzündungshemmend, schmerzlindernd, krampflösend |
Die Effekte von Terpenen
Schaut man sich die Knospen der Cannabispflanzen genauer an, wird man eine klebrige Schicht von Kristallähnlichen-Harzen entdecken. Diese Schicht enthält hunderte von therapeutischen Cannabis-Wirkstoffen und deren Inhaltsstoffe, die auch als Cannabinoide und Terpenoide bezeichnet werden. Cannabinoide wirken auf die Rezeptoren im menschlichen Körper. Die bekanntesten Terpenoide sind Kampfer, Steroide, Sterine und Citral. Bisher sind in der Cannabispflanze je nach Sorte rund 200 Terpene in verschiedenen Zusammensetzungen bekannt. Dazu zählen:
- Limonen (Ausgangsstoff für synthetisches THC)
- alpha-Pinen (bronchospasmolytisch, antimikrobiell, neurotoxisch)
- beta-Myrcen (Muskel entspannend, hemmt Entzündungen) – wirkt stark sedierend
- beta-Caryophyllen (BCP) – aktiviert die CB2 Rezeptoren im Endocannabinoid-System – u.a. enthalten im ätherischen Öl von schwarzem Pfeffer
Früher ging man davon aus, dass die Cannabispflanze, je nach Sorte, unterschiedliche Eigenschaften auf den menschlichen Organismus hatte. Studien haben in diesem Zusammenhang jedoch ergeben, dass selbst Sorten mit fast gleicher THC und CBD Konzentrationen unterschiedliche Auswirkungen haben können. Dies lässt sich durch die Zusammensetzung der Terpene und den unterschiedlichen Molekülen aus der Hanfpflanze erklären.
Eine Kombination der Terpene Myrcen, Pinen und Caryophyllen wirkt bei vielen gegen Angstzustände. Die Verbindung der Moleküle Linalool und Limonen mit CBG zeigt Potenzial bei der Behandlung von MRSA.
Übrigens findet man Linalool nicht nur im Hanf, sondern auch in Lorbeer, Minze, Zimt und Birke. Unter anderem hat dieses Terpen eine angstlösende Wirkung und kann einigen bei Angstzuständen helfen.
Myrcen findet man in Menthol, Zitronengras, Hopfen und Lorbeerblättern. Es hat eine antimikrobielle und antiseptische Wirkung sowie einen positiven Effekt auf das Nervensystem.
Was sind Flavonoide?
Flavonoide hingegen nimmt man über die Nahrung auf. Sie sind für den Geruch und den Geschmack verantwortlich und dienen in erster Linie dem Schutz vor UV-Strahlung. Bisher sind den Wissenschaftlern über 8.000 Flavonoide bekannt, die sich positiv bei Erkrankungen auswirken. Sie haben eine
- antioxidative,
- durchblutungsfördernde,
- entzündungshemmende,
- gefäßschützende
- und krampflösende
Wirkung.
Das therapeutische Zusammenspiel von Cannabinoiden und Terpenen
Die Cannabis-Forschung hat den Begriff Entourage-Effekt hervorgebracht. Dieser Begriff besagt, dass ein Pflanzenstoff-Gemisch eine höhere biologische Aktivität hat als die isolierte Reinsubstanz. Hanf hat eine Vielzahl von Terpenen und Phytocannabinoiden, was beim Entourage-Effekt, der auch als Synergie-Effekt bezeichnet wird, eine wichtige Rolle spielt.
Kombiniert man verschiedene Cannabinoide also mit Terpenen, wird eine optimierte Wirkungsweise erzielt. Aus diesem Grund sorgt die Einnahme von Cannabidiol in kleinen Mengen schon für deutliche gesundheitliche Verbesserungen. Durch den Erhalt von bestimmten Pflanzenstoffen (Terpenen) und weiteren Phythocannabinoiden kann die Wirkung verstärkt werden.
Die CBD-Produktion stellt bestimmte Herausforderungen an die Herstellung spezieller Extrakte durch Extraktion:
- der Anteil von Terpenen muss ausreichend für den Entourage-Effekt sein
- Cannabidiol muss vollständig decarboxyliert in seiner aktiven Wirkform (CBD) vorliegen
Der Entourage-Effekt in der Medizin
In Großbritannien wurde von einem Pharmaunternehmen ein Spray mit dem Namen Sativex auf den Markt gebracht. In erster Linie wird Sativex angewandt, um Spastiken bei MS-Erkrankten entgegenzuwirken. Dazu sprüht man Sativex einfach in den Mund. Die Wirkstoffe werden von der Schleimhaut gut absorbiert.
In erster Linie besteht das Spray aus Cannabinoiden und Terpenen aus der Hanfpflanze, die von den Forschern zu einem Cocktail vermischt wurden. Das Spray kann man zwar nur auf Rezept, dafür aber mittlerweile in jeder Apotheke bekommen. In erster Linie soll es bei Multipler Sklerose eingesetzt werden.
Die Cannabinoide aus dem Spray wirken auf das Endocannabinoid-System, sodass MS-Erkrankte dadurch eine bessere Motorik bekommen. Die Forschung möchte den Entourage-Effekt noch verfeinern, sodass neue Wirkungen freigelegt werden können. Sativex hat sich bis jetzt jedoch als einziges wirksames Mittel durchgesetzt, obwohl die Inhaltsstoffe einen hohen Anteil THC (48 mg) mitbringen. Man sollte bedenken, dass bereits 10 mg THC eine Psychose auslösen können. Dabei erleiden aber nur 4 von 250 Patienten unter der Behandlung mit Sativex eine toxische Psychose.
Was versteht man unter einem Entourage-Effekt bei einem Vollspektrum Extrakt?
Als Ganzpflanzen, bzw. Ganzpflanzen-Medikamente, werden Medikamente bezeichnet, die das volle Spektrum der Wirkstoffe von Cannabis als therapeutische Medizin nutzen.
In einem Vollspektrum Extrakt sind CBD sowie andere Cannabinoide und Terpene enthalten. Jeder Inhaltsstoff steht dabei für eine unterschiedliche Eigenschaft. Liegen diese also in einer bestimmten Konzentration vor, können diese eine Wirkung auf den Körper ausüben.
Neben CBD findet man in der Hanfpflanze auch THC (Tetrahydrocannabinol), welches psychoaktiv ist.
Weitere Substanzen in der Pflanzenart sind Tetrahydrocannabivarin (nicht psychoaktiv), Cannabichromen (CBC), Cannabigerol (CBG) und ca. 80 weitere. Den Substanzen, deren Anteil im Nutzhanf sehr gering ist, werden unterschiedliche Wirkungen im menschlichen Organismus zugeschrieben.
Zusammenfassung
Beim Kauf von CBD-Produkten sollte man auf ein Voll- oder Breitspektrum Produkt achten. Diese enthalten neben dem CBD auch Fettsäuren, Terpene, Enzyme sowie andere Phytocannabinoide, die in natürlicher Verbindung mit der Cannabis Pflanze vorkommen.
Bei einem Voll- oder Breitspektrum Produkt ist der Entourage-Effekt ein guter Nebeneffekt, jedoch kann dieser nicht garantiert werden. Dies liegt daran, dass die Zusammensetzung der Terpene und Cannabinoide nie identisch ist. Erreichen könnte man dies nur durch ein Zusammenspiel von verschiedenen Reinsubstanzen.